Koran / Bibel für Moslems
Wer unter den Gläubigen ist wirklich treu ?
Zu Recht wirft der erhabene Koran den Christen vor, dass sie sich an den Lehren, an den Ratschlägen der heiligen Bücher nicht halten.
2 (Al-Baqara):75
"Habt Ihr Hoffnung, dass sie euch einmal treu werden, während eine Gruppe unter den Chris-ten und den Juden das Wort Allahs hörte und die Interpretation verfälschte?"
Im gleichen Kapitel steht auch (Vers 170): "Wenn man ihnen sagte, sie sollen das befolgen, was Allah gab, sagten sie: 'Nein, sondern wir wollen die Traditionen unserer Vorfahren befolgen'."
3 (Al-`Imran):78-79
"Unter ihnen gibt es einige, die etwas befehlen und sagen: 'das steht in unserem Buch'. Aber das steht nicht in dem Buch."
5 (Al-Ma'ida):14
"Sie verheimlichen einen Teil von dem, womit wir sie ermahnt hatten."
Jeder, der sich heute mit der Geschichte der Christen zur Zeit Muhammads beschäftigt, kann es bestätigen:
Etwa 300 Jahre nachdem Isa Ibn Marjam (Jesus, der Sohn Marias) die Erde verließ, begannen die Christen, die Botschaft von Isa mit allerlei heidnischen Lehren zu vermischen. Hier einige Beispiele:
- Viele Christen fingen an, sich Bilder zu machen, die sie heilig nannten. Sie beugten sich vor Statuen, beteten sie an. Manchmal wurde auch die Sonne angebetet!
- Man versuchte, das Wesen von Allah zu erklären, obwohl Allah so groß, so unvorstellbar ist, dass dieser Versuch zu einem falschen Glauben und zu Spaltungen unter den Christen führte.
- Marjam, die Mutter von Isa, wurde wie eine Göttin angebetet. Man benutzte lästerliche Ausdrücke: "Mutter Allahs" oder: "Frau Allahs". Die heiligen Bücher bezeichnen zwar Marjam als eine vorbildliche Frau, aber niemals als eine Göttin!
* * *
Mit der Zeit entfernten sich die Christen noch mehr von den heiligen Büchern. Nicht nur in den Lehren, sondern auch in ihrer Lebensweise:
- Viele Christen führten Kriege im Namen Allahs. Wer hat nicht von den "Kreuzzügen" gehört? Fanatismus, Intoleranz, Kolonialismus, Rassismus, alles im Namen Allahs!
- Die Christen übernahmen viele heidnische Gewohnheiten. Die Anweisungen der heiligen Bü-cher über Schweinefleisch und Alkohol wurden missachtet.
* * *
Wie sieht es heute aus?
Die Christen sind in viele Gruppen zerteilt. Kaum einer betet Marjam als die dritte Person einer "Dreieinigkeit" mehr an. Aber dafür ist vieles schlimmer geworden:
- Während viele nicht mehr daran glauben, dass Allah die Welt mit mächtiger Hand geschaffen hat, sagen sogar einige, Allah sei tot!
- Menschen spotten über die heiligen Bücher. Sie sagen, das sei alles nur Märchen. Wer heute noch betet, wird ausgelacht.
- Der Mensch, höchstes Geschöpf Allahs auf Erden, macht sich unrein und zerstört sich mit Alkohol und Tabak, Drogen, Pornographie und anderen Süchten.
* * *
Wie Recht haben alle, die von diesem Christentum nichts wissen wollen, wie zum Beispiel Anwar El- Sadat, der damals Sekretär des Islamischen Kongresses war[1]:
"Der Westen verstößt gegen die Wahrheit, die Geschichte und die menschlichen Werte. Hat er das Recht, die christliche Botschaft auf einer Art und Weise zu interpretieren, die den Grund-Prinzipien des Christentums widerspricht? Nein, so etwas werden wir im Orient nicht akzeptieren.
"Als Ursprungsstätte des Christentums weiß der Orient, dass diese Religion auf zwei Grundlagen ruht: Glaube und Liebe. Finden wir sie in dem, was der Westen `Christentum' nennt?"
Abd El Kader, einer der Ideologen der "Moslemischen Brüder", schrieb einmal[2]:
"Finsternis kam über uns an dem Tag, als wir unsere Blicke in Richtung Europa und Amerika wandten, als wir ihre demokratischen, sozialistischen und kommunistischen Regierungsfor-men als Vorbild übernahmen. Und die Wahrheit und das Recht gingen verloren, als wir den Koran verließen und Jean-Jacques Rousseau, Karl Marx, Lenin und sonstige gottlose Menschen bevorzugten."
Ja, der erhabene Koran hat recht.
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Aber viele Moslems machen hier einen entscheidenden Fehler: Der Koran sagt zwar, dass einige Christen die Interpretation der heiligen Bücher verfälscht haben, dass sie lieber ihre Traditionen befolgen als die göttlichen Weisungen. Aber der Koran sagt an keiner Stelle, dass die Christen den Text verfälscht haben![3]
Denn die heiligen Bücher, welche in ein Band (die "Bibel") zusammengebunden sind, sprechen gegen die falschen Lehren, die viele Christen befolgen.
Zwei Worte Allahs, die uns der Prophet Musa in der Taurat gab, sind ein Beispiel dafür:
2. Mose 20,4-5
"Du sollst Dir kein Bild machen, auch kein Abbild von irgend etwas im Himmel, auf der Erde oder im Meer. Bete die Bilder nicht an, diene ihnen nicht!"
3. Mose 11,7-8
"Das Schwein soll euch unrein sein. Von seinem Fleisch dürft ihr weder essen noch sein Aas anrühren; denn es ist für euch unrein."
Diese Texte stehen heute noch in den heiligen Büchern. Aber viele Christen lesen sie nicht mehr. Oder man interpretiert sie so, als seien sie nicht mehr gültig.
Wir dürfen nicht vergessen, dass die heiligen Bücher früher nur in alten Sprachen vorhanden waren: Griechisch, Hebräisch, Latein. Aber nur die gebildeten Menschen konnten sie lesen und verstehen. Damals waren die Bücher nicht gedruckt, sondern mit der Hand geschrieben.
Heute ist es anders: Die Bibel ist das meistverbreitete Buch der Welt!
Also: nicht die Bibel wurde verändert, sondern die Menschen lesen sie nicht - oder nehmen nur das, was ihnen passt: sie interpretieren den Text so, wie sie wollen!
Das ist der einzige Grund, warum Probleme wie Rassismus und Kriege immer wieder, sogar im Namen Allahs, entstanden sind, obwohl die Bibel eindeutig sagt: "Liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst"!
In jedem Land gibt es gute Seife. Und trotzdem gibt es schmutzige Menschen. Aber dies liegt nicht an der Seife, sondern daran, dass einige Menschen die Seife nicht benutzen !
* * *
Und noch etwas: Der Koran klagt die Christen an, weil sie eher ihre Traditionen befolgen als die heiligen Bücher. Aber dieser Vorwurf wird nicht an alle Christen gerichtet, sondern nur an einen Teil der Christen, also nicht gegen alle.
Der erhabene Koran sagt ganz klar, dass es unter denen, die sich "Christen" nennen, eine Gruppe gibt, welche die Anweisung der heiligen Bücher richtig befolgen, ohne sie mit menschlichen Traditionen oder Interpretationen zu vermischen.
* * *
In vielen Versen des erhabenen Korans wird sogar eine tiefe Sympathie für die wahren Christen ausgedrückt:
5 (Al-Ma'ida):82
"Du wirst sicher die besten Freunde der Gläubigen unter denen finden, die sagen: "Wahrlich, wir sind Christen (Arabisch: "Nasara"). Denn unter ihnen gibt es Priester und Mönche, die nicht ehrgeizig sind."
3 (Al-`Imran):113-114
"Sie sind nicht alle gleich. Denn unter den Leuten des Buches gibt es eine rechtschaffene Gemeinde, die in den nächtlichen Stunden die göttlichen Verse mit großer Ehrfurcht rezitiert. Sie glauben an Allah und an den Jüngsten Tag, befehlen das Gute und tun gute Werke ..."
* * *
Muhammad, der den Weg der Propheten ging, indem er den Einzigen Gott predigte und gegen die heidnischen Götter kämpfte, hatte viel Sympathie und Ehrfurcht vor diesen wahren Christen:
- Im Jahre 615 schickte er die Muslime aus Mekka, die vor den heidnischen Verfolgern flohen, zu den Christen von Abessinien (Äthiopien),
- Im Jahre 630 stellte Muhammad den Christen aus Najran die Moschee in Medina zur Verfügung, damit sie das Osterfest feiern konnten.
- Immer wenn Christen aus irgendeinem Grund verfolgt wurden, nahm sie Muhammad gern auf.
Deshalb sagt der Islamische Gelehrte Sajed Amir Ali:
"Es gibt keinen Unterschied zwischen dem wahren Islam und dem wahren Christentum."[4]
Viele Moslems haben sich die Mühe gegeben, die "Leute des Buches" besser kennen zu lernen. Und sie haben verstanden, wer Christen wirklich sind:
- Keine Götzenanbeter, wie es zur Zeit Muhammads viele gab; nicht die, die glaubten, Isa sei der leibliche Sohn Allahs.
- Sondern die, die mitten in der Masse gottloser Menschen Allah wirklich gehorchen, ohne Seine Worte zu verdrehen oder zu verkürzen.
* * *
Der erhabene Koran lädt jeden Gläubigen ein, sich mit den Christen zu beschäftigen, die Allah treu geblieben sind:
29 (Al-'Ankabut):46
"Unterhaltet euch nur auf die freundlichste Art und Weise mit den Leuten des Buches - mit Ausnahme derer, die den Text verdrehen. Und sagt: `Wir glauben an das, was Allah uns und euch gesandt hat; unser Gott und euer Gott ist Derselbe, und Ihm ergeben wir uns. Denn unter den Leuten des Buches gibt es welche, die wirklich glauben'."
10 (Yunus):94
"Und wenn Du im Zweifel bist über das, was wir (Allah) Dir offenbart haben, dann frage die, die das Buch vor Dir gelesen haben. Sei nicht von denen, welche die Zeichen Allahs als Lügen bezeichnen !"
Somit laden wir Dich ein, lieber Leser. Wenn Du vom ganzen Herzen den Willen Allahs suchst; wenn Du täglich zu Allah betest: "zeige mir den rechten Weg"; wenn Du von der Religion mancher Christen nichts wissen willst, weil sie wie Heiden leben; aber wenn Du bereit bist, die Worte des erhaben Korans zu befolgen, dann:
- Frage die, die das Buch schon gelesen haben,
- Vernachlässige die Zeichen Allahs nicht,
- Sprich mit den echten Christen auf die freundlichste Art und Weise.
Was wurde im Injil verfälscht ?
Die heiligen Bücher offenbaren Allah als den Schöpfer des Universums. Durch seine mächtige Hand lenkt Er alles im Himmel und auf Erden. Gelobt sei Er dafür!
Den Menschen hat Er die Freiheit geschenkt. Aber durch Seine Propheten hat Allah zu uns Menschen gesprochen, um uns den rechten Weg zu zeigen. Sein Wort ist wie eine Straßenkarte zum ewigen Leben!
Schade, dass viele Gläubige fragen, ob dieses Wort heute noch gültig ist ! Einige behaupten, die Christen hätten die heilige Bibel (Taurat und Injil in einem Buch veröffentlicht) verändert.
Diese Anklage ist sehr schwer: Gibt es eine größere Sünde, als Allahs Worte zu verfälschen?
Es ist unsere heilige Pflicht, diese Frage sorgfältig zu prüfen: Wenn die Bibel, das heilige Buch Allahs, verfälscht wurde, dann sind Millionen von Menschen im Irrtum (man bedenke: die Bibel ist das meistverbreitete Buch der Welt, sie ist heute in fast 2000 Sprachen übersetzt !). Sie besitzen sozusagen eine verfälschte "Straßenkarte".
Deshalb müssen wir diesen Millionen Menschen die Verfälschung zeigen und begründen. Sonst wird keiner von ihnen auf uns hören wollen!
Andererseits: Wenn die Bibel nicht verfälscht wurde, müssen wir unsere Vorurteile und Anklagen bei diesem Punkt ein für alle Mal wegwerfen, und den Koran befolgen, wenn er sagt:
4 (Al-Nissa'):137
"Wer nicht an Allah und seine Engel glaubt, an die Bücher und seine Gesandten und an den jüngsten Tag, der ist einem großen Irrtum verfallen."
* * *
Was sagt der erhabene Koran über eine eventuelle Verfälschung der Bibel?
In sechs verschiedenen Suren werden die Juden, und in geringerem Maße die Christen, angeklagt, dass sie ihre heiligen Bücher nicht befolgen:
2 (Al-Baqara): 41-42,59,79,140-143,146,159,174; 3 (Al-`Im-ran): 71,78,187; 4 (Al-Nisa'): 46; 5 (Al-Ma'ida): 13-15,41; 6 (Al-'An-`am): 91 und 7 (Al-`Ar'af): 162,165.
Ich lade Dich ein, diese Texte im Koran nachzulesen. In der arabischen Sprache werden hier acht verschiedene Verben gebraucht:
1. `ahfa, versiegeln, nicht vorlesen wollen: 5 (Al- Ma'ida):5; 6 (Al-'An`am):91,
2. 'ischtara, billig verkaufen, vertauschen: 2 (Al- Baqara):79,
3. 'albasa, die Wahrheit mit Lüge verkleiden: 2 (Al-Baqara):42; 3 (Al-`Imran):71,
4. baddala, ersetzen: 2 (Al-Baqara):58; 7 (Al-`Ar-'af):162,
5. karama, verstecken. Dieses Verb kommt am häufigsten vor: 2 (Al-Baqara):42,140,146,159,174; 3 (Al-`Imran):71,187,
6. lawa, die Zunge rollen: 3 (Al-`Imran):78; 4 (Al-Nissa'):46,
7. nasa, vergessen: 5 (Al-Ma'ida):3; 7 (Al-`Ar'af): 165.
In einigen dieser Verse wird erklärt, was die Juden getan haben, nämlich:
- Sie haben die Tatsache verschwiegen, dass Ibrahim (Abraham) ein Moslem war,
- Sie waren mit der Qibla nicht einverstanden,
- Sie haben die Taurat falsch vorgelesen,
- Sie haben die Taurat falsch interpretiert,
- Sie haben eine Schriftrolle versiegelt,
- Sie haben ein Buch geschrieben und behauptet, dieses Buch sei das "Wort Allahs",
- Sie haben andere Bücher mit der Bibel gleichgestellt.
* * *
Also: Diese Verben sagen nicht, dass die Juden die Taurat verändert, sondern nur dass sie den Inhalt falsch gepredigt haben!
8. Allerdings wird an vier Stellen das Verb harrafa, verfälschen, verdrehen, benutzt: 2 (Al-Baqara):75; 4 (Al-Nissa'):46; 5 (Al-Ma'ida):13,41.
Die Frage ist, ob sich diese Verdrehung (Tahrif) auf den Text bezieht, oder auf seine Bedeutung: Wurde der Text verändert, oder die Interpretation?
Die großen Gelehrten des Islams antworten: Der Koran spricht zwar von einer Verdrehung der Interpretation, aber nicht von einer Verdrehung des Textes selbst!
Al-Razi (gest. 606/1209):
Man muss das Wort Tahrif auf die willkürliche Interpretation des Textes beziehen."[5]
"Denn wenn die Juden den Text verdreht hätten, hätte Allah nicht zugelassen, dass diese Änderungen die Bedeutung des Textes in Frage stellten. Deshalb sind solche `Verdrehungen' eigentlich gar keine."[6]
* * *
Viele Moslems glauben, dass die Texte über die Ankunft Muhammads ausradiert wurden. Aber der Dozent der Al-Azhar-Universität in Kairo, Muhammad 'Abduh, (1265-1323/1849-1905), antwortet:
"Dies ist unwahrscheinlich. Denn es ist unmöglich, dass die Besitzer der Schrift aus allen Län-dern zusammenkommen und sich bei solch einer Aufgabe einig werden."[7]
Im gleichen Abschnitt beantwortet Muhammad 'Abduh die Frage, ob sich die Juden und Christen vielleicht geeinigt hätten, um die Texte über Isa Ibn Marjam zu verfälschen:
"Dies hätte niemals passieren können: die Juden wären dagegen gewesen, denn gerade sie verwarfen Isa als den Sohn Allahs!"
Und später im gleichen Buch (S.160):
"Wir glauben fest daran, dass Injil das echte Evangelium ist."
Dieses Problem hatte schon Al-Baqillani (gest.403/1013) angesprochen. Für ihn sind die Unterschiede zwischen der moslemischen und christlichen Lehre über Isa kein Grund, die Echtheit von Injil in Frage zu stellen.
Deshalb sagt er, die Gläubigen sollten die Bibel studieren, die Argumente im Text selbst finden.
Und so werden sie die Scheinwidersprüche lösen.[8]
Die gleiche Idee vertritt auch der Vater der islamischen Theologie Al-Gazali (450-505/1057-1111).[9]
So wird die Theorie der Verfälschung von Taurat und Injil weder im Koran noch bei den großen Denkern der islamischen `Umma gelehrt.
Aber wie steht es mit den Hadiths (Traditionen)?
* * *
Die Hadiths zeugen von den Kontakten zwischen Muhammad und den Juden. Deshalb könnten wir erwarten, dass sie sehr viel über dieses Thema sagen. Aber es ist nicht der Fall:
Nur zwei Hadiths sagen etwas dazu[10]. Beide werfen den Juden und den Christen vor, sie hätten den Inhalt der Schrift verschwiegen. Aber auch hier keine Spur von einer eventuellen Verfälschung des Textes!
Wir wollen also festhalten: Weder der Koran noch die Hadiths noch die Gelehrten des Islams formulieren die geringste Kritik an Taurat und Injil. Deshalb ist es unverständlich, warum so viele Gläubige behaupten, die Bibel sei verfälscht worden!
Gerade der Koran wurde gegeben, um die Bibel zu bestätigen, das heißt: bekräftigen, für gültig erklären, zum Studium empfehlen.
Die koranischen Verse, die dies ausdrücken, sind zahlreich: 2 (Al-Baqara): 41,89,91,97,101; 4 (Al-Nissa'): 47; 5 (Al-Ma'ida): 48; 6 (Al-'An`am): 92; 35 (Fatir): 31 ...
* * *
Einige behaupten, Taurat und Injil wurden nach dem Tod Muhammads verfälscht. Aber auch hier stellen wir die gleichen Fragen wie die islamischen Gelehrten:
- Wann haben sich die Christen aus aller Welt geeinigt, um den heiligen Text zu verfälschen?
- Wie hätten sie die Tausende von Manuskripten ausnahmslos verschwinden lassen können, die schon damals im Umlauf waren?
- Warum haben die gläubigen Moslems kein einziges Exemplar von der echten Bibel gerettet?
- Wie hätten sich Juden und Christen einigen können, um die Texte über Isa zu verfälschen, wenn doch die Juden Isa bis heute ablehnen?
Heute besitzen die Museen etwa 5000 Manuskripte von Taurat und Injil. Vollständige Texte der Bibel, wie der Codex Sinaiticus, sind älter als die Hidschra (die Zeit Muhammads). Jeder kann sie nachlesen und feststellen: Sie widersprechen sich nicht.
Deshalb: die schwere Anklage der Verfälschung der Bibel müssen wir ein für alle Mal aus der Welt schaffen. Wehe dem, der diese Lüge glaubt und verbreitet!
Sie ist eine Lästerung Allahs, des Allwissenden, Der über Sein heiliges Wort selbst durch Jahrhunderte gewacht hat.
* * *
- Kann es sein, dass der Vorwurf Muhammads an die Juden und Christen von damals sich heute an einige unter uns richtet: "Sie vergaßen einen Teil von dem, womit sie ermahnt worden waren." 5 (Al-Ma'ida):14?
- Kann es sein, dass viele unter uns etwas ablehnen, was sie selbst nie untersucht haben ?
Über die Vorurteile und die Bequemlichkeit hinauszuschauen erfordert Mut. Aber dies ist die Voraussetzung zum Glück: Wenn Du die Heilige Taurat und Injil liest, wirst Du selber feststellen, dass diese Bücher heute noch lebenswichtig sind. Wie der erhabene Koran sagt:
3 (Al-`Imran):4
"Und Er hat Taurat und Injil als Richtschnur für die Menschheit herabgesandt, damit sie das Gute vom Bösen unterscheiden. Diejenigen, welche die Zeichen Allahs leugnen, erhalten große Strafe."
4 (Al-Nissa'):137
"O Gläubige, glaubt an Allah und seinen Gesandten, und an das Buch, das Er seinem Gesandten gab, und an die Schrift, welche Er früher schon offenbart hat. Wer Allah verleugnet und Seine Engel, Seine Bücher, Seine Gesandten und den Jüngsten Tag, der ist einem großen Irrtum verfallen."
* * *
Der Glaube an alle heiligen Bücher gehört zu unserem Glaubensbekenntnis. Wie kann ich aber etwas glauben:
- wenn es verfälscht wurde?
- wenn ich es nicht lese, studiere, meditiere?
Jetzt zurück zu unserer Frage: was wurde im Injil verfälscht? Gar nichts ! Wenn Du noch im Zweifel darüber bist, dann "frage die, die das Buch schon gelesen haben": 10 (Yunus): 94.
* * *
Wir laden Dich ein, die heilige Bibel in die Hand zu nehmen und Dir selbst ein Urteil zu bilden.
Wenn Du Dir die Mühe gibst, das Wort Allahs sorgfältig zu studieren, wirst Du einen großen Schatz für Dein Leben finden. Ich habe diese Broschüre geschrieben, weil ich Taurat und Injil gelesen habe und bestätigen kann, dass diese Bücher von Allah sind.
In der Überzeugung, dass der erhabene Koran und die islamische Tradition auf unserer Seite stehen:
- Lasst uns nicht auf die Ungläubigen schauen, welche die heiligen Bücher kritisieren, auch nicht auf die, die sich zwar "Gläubige" nennen, aber leben, ohne die heiligen Texte zu befolgen,
- Sondern lasst uns Allah vertrauen. Er hat versprochen: "Wer meinen Willen wirklich tun will, wird erkennen, ob diese Lehre von mir kommt oder nicht" (Johannes 7,17).
Warum feiern wir Korban ?
Der erhabene Koran offenbart uns Allah den Allmächtigen, der alles geschaffen hat, was im Himmel und auf der Erde ist:
59 (Al-Haschr):23-24
"Er ist Allah, außer ihm gibt es keinen Gott. Er ist der König, der Heilige, der Friedensstifter, der, der Geborgenheit gibt, der Beschützer, der Mächtige, der Starke, der Hoch-erhabene.
Allah ist der Schöpfer, der Gestaltende, der, der alles bildet. Ihn verherrlichen die schönsten Namen. Ihn preist alles, was in den Himmeln und was auf Erden ist, ihn, den Allmächtigen, den Allwissenden."
Aber der Koran offenbart uns auch, dass der Mensch, von Allah geschaffen, ein Sünder ist. Wegen seiner Sünde kann er die Gegenwart Allahs nicht ertragen. Allah ist so heilig und so groß, dass der Mensch vor Ihm keinen Augenblick leben könnte.
Um die genaue Bedeutung des Wortes "Sünde" zu verstehen, ist es gut, die Geschichte von Adam und Eva nachzulesen:
Allah schuf die ersten Menschen und setzte sie in einen wunderschönen Garten:
15 (Al-Hidschr):28
"Ich werde den Menschen aus trockenem Lehm und aus schwarzem Schlamm schaffen."
Im Vers 29 steht, dass Allah den Menschen aus Erde gestaltete und ihm seinen Geist einhauchte.
7 (Al-`Ar'af):20
Allah sprach: "Und du, o Adam, bewohne das Paradies, du und deine Frau und genießt seine Früchte, alle die, die ihr wollt. Nur diesem Baum nähert euch nicht, sonst gehört ihr zu den Gottlosen."
* * *
So großzügig ist Allah! Er schenkte Adam die ganze Erde: Sie war ein einziger, riesiger Garten. Adam war bestimmt sehr glücklich und dankbar!
Stell Dir einen reichen, mächtigen Gutsbesitzer vor, der eines Tages zu Dir kommt und sagt:
"Mehmet ... oder Cengiz, Du bist so arm, Du hast nicht einmal ein gutes Hemd. Schau mal, ich schenke Dir diesen Garten mit all diesen Obstbäumen: Orangenbäume, Feigenbäume, Aprikosenbäume, Pfirsichbäume usw. Das gehört alles Dir. Alles, verstehst Du? Alles, bis auf einen Baum, nämlich diesen da. Dieser ist nur für mich. Du sollst Seine Früchte nicht pflücken und nicht essen."
Wärst Du nicht glücklich und dankbar? Wärst Du nicht bereit, alles für diesen Gutsbesitzer zu tun, auch seinen Baum nicht anzurühren?
* * *
Und jetzt noch eine Frage. Was würde wohl dieser Herr tun, wenn Du nicht gehorchen würdest?
Im Vers 31 der 2. Sure (Al-Baqara) lesen wir, dass Allah Adam die Verantwortung für den Garten Eden gegeben hatte.
Aber Iblis (der Teufel), der Feind Allahs und der Menschen, kam eines Tages zu Eva und verführte sie:
7 (Al-`Ar'af):20
Schaetan (Satan) flüsterte ihr zu: "Euer Herr hat euch diesen Baum verboten, weil er Angst hat, dass ihr wie Engel werdet, und auch unsterblich!"
* * *
Aber Adam und Eva gehorchten Iblis und aßen die Frucht. Die Folge war, wie Allah gesagt hatte: der Tod!
Was bedeutet der Tod? Ist er eine Strafe von Allah, oder die logische Folge unseres Ungehorsams, unserer Rebellion gegen Allah? Der Tod ist das Ende, das Aufhören des Lebens. Ich will versuchen, dies durch folgendes Bild zu erklären:
- Stell Dir eine Quelle vor. Das Wasser fließt aus der Erde in einen Kanal hinein. Der Kanal ist voll mit frischem, klarem Wasser, welches einen riesigen Garten versorgt. Dank dieses Wassers wachsen allerlei Bäume, Gemüse und Blumen. Dieser Garten ist wirklich eine Pracht.
- Aber was würde passieren, wenn irgend jemand diesen Kanal verstopfen, wenn kein Wasser mehr den Garten bewässern würde? Ohne Wasser würde der Garten vertrocknen, die Bäume würden sterben!
So war es mit Adam: Solange er Allah gehorchte, bekam er von seinem Schöpfer ein schönes, gesegnetes Leben. Denn Allah ist die Quelle des Lebens, er ist das Leben.
Als Adam und Eva ungehorsam wurden, wurde die Gemeinschaft zwischen Allah und ihnen unterbrochen. Der Kanal zwischen ihnen und der Quelle des Lebens wurde sozusagen verstopft. Das Leben, das von Allah kommt, war nicht mehr da. Adam und Eva begannen zu sterben.
* * *
Ein anderes Beispiel:
- Ein Kraftwerk produziert Elektrizität. In Deiner Wohnung gibt es viele Kabel. Durch diese Kabel kommt Strom zu verschiedenen Geräten, auch zu den Lampen an der Decke.
- Wenn Du zehn Meter Kabel abschneidest, dann gibt es keinen Strom mehr. Die Geräte hören auf zu arbeiten. Die Lampen gehen aus.
- Aber wenn Du nur ein Hauptkabel mit einer Rasierklinge anschneidest, ist das zwar nur ein kleiner Schnitt. Aber es wird keinen Strom mehr geben. Die Lampe wird genauso dunkel bleiben, als ob zehn Meter Kabel fehlen würden!
Genauso ist es mit dem Ungehorsam gegen Allah: Ob gering oder groß spielt keine Rolle: Die Folge ist die Trennung von Allah. Es gibt Sünden, die ganz schlimm aussehen, andere, die nicht so schlimm aussehen.
Aber Allah ist so heilig, dass schon der kleinste Fehler zuviel ist. Die Folge von jeder Sünde ist die gleiche: die Trennung von Allah.
Deshalb ist jeder Mensch von Allah getrennt und zum Tode verurteilt, auch wenn manch einer denkt, er sei doch so ein guter Mensch!
* * *
Nachdem Adam und Eva die verbotene Frucht gegessen hatten, wurde ihnen bewusst, wie schwerwiegend ihr Fehler, wie schrecklich die Folge ihres Ungehorsams war:
7 (Al-`Ar'af):22
"Als sie nun vom Baum gekostet hatte, wurde ihnen klar, dass sie nackt waren, und sie webten Blätter des Paradieses zusammen, um sich damit zu bedecken."
Auf einmal bekamen sie Angst vor Allah. Und sie schämten sich. Wenn ich sündige, und daran denke, dass Allah alles sieht, dann schäme ich mich - genauso wie wenn ich nackt wäre und es würde mich jemand sehen.
Adam und Eva versuchten ihre Nacktheit zu verstecken. Aber nichts kann den Augen des Allwissenden entgehen. Kein Blatt konnte den Ungehorsam der ersten Menschen vor Allah verbergen.
* * *
Vor Allah ist der Sünder "nackt". Allah kann alle Gedanken des Menschen lesen. Und auch die tausend guten Werke, die ein Mensch tun könnte, können die Sünde weder verdecken noch wegwischen. Das Urteil des gerechten Allah lautete unwiderruflich:
7 (Al-`Ar'af):24-25
Allah sprach: "Hinab mit euch! (...) Auf der Erde sei von nun an eure Wohnung und Nahrung auf begrenzte Zeit. Auf ihr sollt ihr leben und auf ihr sterben, und aus ihr werdet ihr wieder hervorgehen."
* * *
Aber Allah entdeckte, dass unsere ersten Eltern ihren Fehler bereuten und ein Verlangen nach Vergebung hatten. Der erhabene Koran berichtet uns die Worte von Adam und Eva:
7 (Al-`Ar'af):23
Darauf antworteten sie: "O Herr, wir haben uns versündigt, und wenn du uns nicht vergibst, wenn du kein Mitleid mit uns hast, dann gehören wir zu denen, die verloren sind."
Und Allah vergab. Er offenbarte seine Barmherzigkeit durch eine wunderbare Handlung, welche die Propheten Jahrhunderte lang zum Staunen brachte: ein wunderschöner Widder wurde geschlachtet und sein Fell wurde benutzt, um Adam und Eva zu bekleiden. Das arabische Wort für "bedecken" ist das gleiche Wort wie "vergeben" (Kaffara'an).
* * *
Allah ändert seine Urteile nicht. Kein Mensch kann das Wort Allahs verändern. Der erhabene Koran sagt:
10 (Yunus):64
"Allahs Wort ist unwandelbar".
Allah sagte zu Adam und Eva:" An dem Tage, an dem ihr von dem Baum esst, werdet ihr sterben." Und die Gerechtigkeit Allahs verlangt, dass dies auch geschieht.
Aber Allah möchte vergeben. Wir haben vorhin den erhabenen Koran zitiert:
7 (Al-`Ar'af):25
"Auf der Erde sollt ihr leben und auf ihr sterben, und aus ihr werdet ihr wieder hervorgehen."
* * *
Wie kann Allah gerecht sein und zur gleichen Zeit vergeben?
Die heilige Taurat (das Alte Testament) gibt uns die Antwort:
1.Mose 3,21
"Und Allah machte Adam und Eva Kleider aus Fellen und zog sie ihnen an."
- An dem Tag, als Adam und Eva hätten sterben sollen, starb ein Tier.
- Dadurch wurden die Sünden von Adam und Eva verdeckt, das bedeutet: vergeben. Sie brauchten sich nicht mehr vor Allah zu schämen, sich nicht mehr zu verstecken. Sie waren nicht mehr nackt, denn das Fell des Tieres bedeckte sie wie ein schönes, neues, sauberes Kleid.
- Aber das Tier, das starb, war unschuldig. Es starb sozusagen anstelle von dem Sünder.
- Durch den Tod des unschuldigen Tieres wird der Sünder von seiner Schuld befreit, er erhält Leben: er kann wieder vor Allah bestehen:
- Der Kanal, der verstopft war, ist wieder frei.
- Das Wasser von der Quelle fließt wieder und bewässert den Garten.
* * *
Die Heilige Schrift offenbart also den einzigen Weg für die Rettung des Menschen: Allah ist der, der Vergebung schenkt. Allah ist der einzige, der über den Weg der Errettung entscheidet. Der Sünder, der Verge-bung von der Sünde wünscht, muss den Weg der Errettung annehmen, den Allah in seiner Barmherzigkeit gewählt hat. Nur so kann er ins Paradies kommen.
Wer diesen Weg nicht wählt, muss in seiner Sünde sterben.
* * *
Und doch machen viele Menschen den gleichen Fehler wie Adam und Eva. Sie versuchen, ihre Sünden vor Allah zu verstecken. Sie versuchen, durch gute Werke Allah zu beeindrucken, zu beeinflussen. Sie denken, durch den "Bakschisch" ihrer guten Taten würden sie das Recht erlangen, ins Paradies zu kommen.
Aber alle Propheten haben gelehrt, dass es:
- nur einen Gott,
- nur einen Weg der Rettung,
- nur einen Weg zu Allah,
- nur einen Weg ins Paradies,
- nur einen Glauben gibt.
Es gibt einen Propheten, der diese Wahrheit besonders gut verstanden hat. Der erhabene Koran nennt ihn sogar den Freund Allahs:
4 (Al-Nisa'):125
"Wer hat wohl einen besseren Glauben als der, der sich Allah ganz ergeben hat, der Gutes tut und die Religion des rechtgläubigen Ibrahim (Abraham) befolgt? Denn Allah nahm Ibrahim als seinen Freund auf!"
* * *
Kann jemand seinem Freund etwas ganz Wichtiges verheimlichen? Nein! Deshalb hat Allah seinem Freund Ibrahim eine so wichtige Wahrheit, wie die Rettung des sündigen Menschen, auch nicht verheimlicht.
Eines Tages sprach Allah zu Ibrahim:
1. Mose 22,1-2
"Ibrahim, nimm deinen Sohn, den du liebst. Geh zum Lande Morija und opfere ihn dort auf einem Berge, den ich dir zeigen werde."
Ich habe diesen Text aus der Taurat von Musa entnommen und ich empfehle Dir, diesen Text dort in allen Einzelheiten zu lesen. Es lohnt sich wirklich!
Es könnte sein, dass jemand fragt:
- Hat Allah das Recht, ein solches Opfer von seinem Freund Ibrahim zu verlangen? Sicher, Allah hat alle Rechte!
- Hatte der Sohn von Ibrahim Sünden begangen? Sicher, denn alle Menschen sind Sünder!
Der erhabene Koran sagt:
80 (`Abasa):23
"Nein, bis jetzt hat kein Mensch getan, was Allah verlangt!"
Auch der Sohn von Ibrahim war ein Sünder. Und darum musste er sterben, wie damals Adam und Eva. Allah ist gerecht und verändert seine Urteile nicht.
Aber Allah liebte Ibrahim und seinen Sohn. Und als der alte Prophet sein Messer hob, um seinen Sohn zu schlachten, erschien ein Engel Allahs, der Ibrahim zurückhielt.
Und Ibrahim hörte folgende Worte (1.Mose 22,11-13):
"Ibrahim, lege Deine Hand nicht an den Jungen und tue ihm nichts !". "Und Ibrahim hob seine Augen auf, und sah einen Widder, der sich mit seinen Hörnern in einem Gebüsch verfangen war. Ibrahim holte den Widder und opferte ihn anstelle seines Sohnes."
* * *
Der erhabene Koran sagt:
37 (Al-Saffat):107
"Wir erlösten ihn durch ein kostbares Opfer."
- Wo kam der Widder her? vom Himmel!
- Wer wurde geopfert? der Widder!
- Wer gab den Widder? Allah!
- Wer blieb am Leben? der Sohn von Ibrahim!
* * *
Lasst uns einen Augenblick über dieses Ereignis nachdenken:
Ibrahim war ein sehr reicher Mann. Er besaß Tausende von Kamelen, Ochsen, Schafen, Eseln usw.
Zwischen Allah und seinem Freund könnten wir uns folgendes Gespräch vorstellen. Ibrahim hätte Allah sagen können:
"Mein Herr, warum hast du mich drei Tage lang, auf dem Weg zum Berge Morija, fürchterlich leiden lassen? Ich hatte so eine Angst wegen meines Sohnes. Ich liebe ihn mehr als meinen ganzen Besitz."
"Und dann, als wir endlich angekommen sind, gibst du mir einen Widder.
Warum hast du es nicht gleich gesagt? Ich hätte dir Hunderte von Widdern geopfert, ich hätte meine ganze Herde geopfert."
Und Allah hätte bestimmt geantwortet:
"Nein, mein Freund Ibrahim, ich weiß, dass dein Sohn dir sehr wertvoll ist.
"Aber all dein Reichtum, all deine Herden würden nicht ausreichen, um das Leben deines Sohnes zu erlösen, um ihn vom Tode zu befreien.
"Es gibt nur eines, was für dich wertvoller ist als dein Sohn. Denn es gibt nur eines, was deinen Sohn vom Tod erretten kann: mein Widder!"
* * *
Der Prophet Davud (David) schreibt:
Zabour (Psalm) 49, 8-9):
"Niemand kann sich selbst erlösen. Niemand kann Allah den Preis für sein Leben bezahlen, denn der Preis ist viel zu hoch. Was wir zahlen könnten, würde nie ausreichen, um uns Menschen vom Grab abzuhalten, uns ewig leben zu lassen."
* * *
Und Allah würde dann sagen:
"Das einzige, was mehr wert ist als dein Sohn, das einzige, was den Menschen erlösen kann, das ist mein Widder. Und diesen Widder habe ich zu dir vom Himmel herabkommen lassen, und ich gebe ihn dir kostenlos anstelle deines Sohnes."
* * *
Was wäre passiert, wenn Ibrahim den Widder Allahs verworfen oder verachtet hätte? Wenn er gesagt hätte: "Nein, mein Herr, ich kann dieses Geschenk nicht annehmen, ich will nicht, dass du so ein wertvolles Opfer für mich gibst."
Die Antwort ist einfach:
"Ibrahim, ich bin einverstanden, aber wenn du meinen Widder nicht töten willst, dann musst du deinen eigenen Sohn umbringen. Er muss sterben, denn er ist ein Sünder, und jeder Sünder verdient den Tod."
Ist diese Situation klar? Denke nach:
- Entweder bleibt der Widder, der von Allah kommt, am Leben, und der Sohn von Ibrahim stirbt.
- Oder der Widder, der von Allah kommt, stirbt, und der Sohn von Ibrahim bleibt am Leben.
* * *
Wie hat sich Ibrahim entschieden?
Damit sein Sohn leben kann, hat er Allah gehorcht. Er hat den Widder, das Lamm, angenommen. Er hat sich dem Willen Allahs hingegeben. Deshalb wird er auch "Vater all derer" genannt, "die sich Allah unterwerfen." (Aslama wedschraou lillah).
Im erhabenen Koran lesen wir:
3 (Al-`Imran):67
"Ibrahim war weder Jude noch Christ, sondern war fromm (Hanif) und Allah untertan (muslim)."
Wer sich Muslim (Allah ergeben) nennt, muss den gleichen Weg gehen wie Ibrahim:
- Nicht die guten Taten werden ihn von der Sünde befreien.
- Sondern er muss bereit sein, das Lamm anzunehmen, das von Allah kommt und an seiner Stelle stirbt.
Jeder, der das Korbanfest (Al`Aid al Kabir) feiert, soll sich an das kostbare Opfer er-innern, das von Allah kommt. Wie der Widder, den Ibrahim schlachtete, ist das Lamm, das Du beim Korbanfest schlachtest, ein Bild für das Lamm, das von Allah kommt[11].
* * *
Hat Allah im Himmel eine Schafherde? Nein. Aber der Widder, das Schaf, das Lamm, sind Tiere, die einen ganz unschuldigen Eindruck machen[12]. Allah will hier Seinem Freund Ibrahim zeigen, dass Er ihm das wertvollste Geschenk geben will:
Er schenkt ihm das einzige, was seinen Sohn vom Tode erlösen kann. Wie groß ist die Liebe Allahs zu Seinen Geschöpfen!
Dieses Lamm ist das einzige Wesen, das schuldlos ist und bereit, an Deiner Stelle im Gericht Allahs für Deine Sünden zu sterben.
* * *
Und Du, lieber Leser, wie entscheidest Du Dich?
- Wenn Du das Lamm Allahs verwirkst, bleibst Du schuldig vor Allah. Dur wirst für ewig sterben.
- Aber Allah möchte Dich retten. Er möchte Deine Sünden vergeben.
- Er möchte Dir ewiges Leben schenken.
- Er möchte, dass Du in Sein Paradies kommst.
Wenn Du Dich so entscheidest wie Ibrahim, der Freund Allahs, dann wirst Du so werden wir Ibrahim, der in den heiligen Büchern "Vater der Gläubigen" genannt wird. Du wirst zu der Familie Ibrahims, zu den echten gläubigen gehören.
Dein Herz wird wie eine frische Oase in der Wüste sein. Denn das Wasser des Lebens, das von Allah kommt, wird Dein Leben mit Glück und Frieden bewässern.
* * *
Fünfmal am Tage betest Du zu Allah: "Zeige mir den richtigen Weg." Die heiligen Bücher berichten die Worte von einem, der sagte: "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, keiner kommt zu Allah ohne meine Hilfe" (Johannes 14,6).
- Wer ist der, der sich "der Weg, die Wahrheit und das Leben" nennt?
- Wer ist der, der all Deine Sünden vergeben kann?
- Wer ist der, der Dir ewiges Leben schenken kann?
Nur Allah kann wahren Frieden geben !
'Assalam `Alaikum ! Friede sei mit Euch !
Können wir uns etwas Schöneres wünschen ? Friede zwischen Brüdern, Nachbarn, Völkern !
Wertvoller als alles ist der innere Friede: Friede mit sich selbst, mit seinem Gewissen, Friede mit Allah.
Die heiligen Bücher berichten über den Frieden, der auf der Erde herrschte, als Allah die Welt schuf.
Als aber Schaetan die ersten Menschen zum Ungehorsam gegen Allah verführte, ging der Friede verloren.
Aber Allah ist der Barmherzige. Er vergibt gern.
Die heiligen Bücher zeigen, wie Allah Adam und Eva, und dann Ibrahim, vergab.
Der erhabene Koran sagt über Ibrahim:
37(Al-Saffat):107
"Wir erlösten ihn durch ein anderes, kostbares Opfer."
* * *
Der Gedanke der Erlösung stammt aus früheren Zeiten: Verschuldete Menschen mussten als Sklaven dienen, bis jemand, er Mitleid hatte, ihre Schuld zahlen und sie damit befreien konnte.
Heute noch in manchen Ländern kann sich ein junger Mann von der Wehrpflicht befreien, indem er sich durch einen Geldbetrag "erlöst".
Die Heiligen Bücher sprechen von unserer Erlösung:
Die Folgen der Sünde sind so gravierend, dass wir wie Sklaven leben: Schlechtes Gewissen, Angst vor Allah, Abhängigkeit von zerstörerischen Gewohnheiten.
Im Vergleich zu Allahs Vollkommenheit ist unsere Schuld so groß, dass selbst alle unsere guten Werke nicht ausreichen können, um uns aus eigener Kraft von den Folgen der Sünde zu "erlösen".
Auch kein anderer Mensch ist gut genug, um uns seine guten Werke vor Allah, dem Richter der Welt, zu schenken. Deshalb kann uns nur Allah befreien.
* * *
Selbst die größten Propheten mussten auf die Barmherzigkeit Allahs vertrauen. Denn ohne sie hätte keiner von ihnen vor dem Allmächtigen bestehen können:
- Ibrahim (14-Ibrahim:41): "Unser Herr, vergib mir und meinen Eltern und den Gläubigen am Tag der Abrechnung."
- Mousa (7-Al-A`r'af:151): "Mein Herr, vergib mir und meinem Bruder, und nimm uns auf in Deine Barmherzigkeit. Denn du bist der Barmherzigste der Barmherzigen."
- Davud (38-Sad:24): "Da bat er seinen Herrn um Vergebung und warf sich in Verneigung nieder und zeigte eine tiefe Reue."
Nein, keiner ist vor Allah gut genug, um nicht auf die göttliche Barmherzigkeit angewiesen zu sein[13] !
* * *
Es ist schön zu wissen, dass Allah der Barmherzige ist. Wie oft spricht der erhabene Koran von Seiner Vergebungsbereitschaft !
Aber noch schöner ist die Entdeckung der unendlichen Liebe Allahs, die unsere Erlösung möglich macht.
Denn Erlösung hat mit einer billigen Vergebung nichts zu tun. Der barmherzige Gott ist zugleich ein gerechter Gott, der das Böse nicht unbestraft lässt.
* * *
Ein Beispiel, um dies zu verdeutlichen:
Stell Dir einen Markt vor: Viele Verkaufsstände, viele Menschen, viel Rummel. Plötzlich schreit jemand: "Ein Dieb, ein Dieb !"
Tatsächlich wurde ein Mann beim Diebstahl erwischt. Von allen Seiten kommen Neugierige und drängeln sich. Der Polizist hat Mühe, sich einen Weg durch die Menge zu bahnen.
Der Richter verurteilt den Dieb zu einer Geldstrafe. Früher hätte man ihm sogar die rechte Hand abgeschnitten. Der Verkäufer, der durch den Dieb Schaden erlitt, freut sich, und mit ihm viele Bürger, die von einer Welt ohne Verbrecher träumen.
Aber plötzlich ertönt im Gerichtssaal eine Stimme: "Ich kenne diesen Dieb. Er ist krank, hat keine Arbeit. Er ist sehr arm. Seine Familie verhungert beinahe. Er ist sonst ehrlich, er hat aus Verzweiflung gestohlen. Ich meine, Herr Richter, Sie sollten doch ein Auge zudrücken und ihm vergeben !"
Viele stimmen zu, mit Tränen in den Augen. Traurige Welt. Sollten wir nicht Mitleid mit diesem armen Mann haben ?
"Moment", sagt der Verkäufer. "Wenn wir diesem Dieb vergeben, kommen tausend andere. Und jeder wird einen guten Grund finden, um zu stehlen. Und zum Schluss bin ich der Arme. Und schließlich habe ich einen Schaden erlitten, und ich brauche mein Geld."
* * *
Der Richter überlegt und entschließt sich doch für die Bestrafung.
Aber dann geschieht etwas Erstaunliches: Er zieht sein Scheckheft aus der Tasche und zahlt die Strafe in voller Höhe anstelle des Angeklagten:
- Somit ist Gerechtigkeit geschehen,
- Und der Angeklagte wird freigesprochen: er braucht nicht zu zahlen. Er verlässt den Gerichtssaal, als hätte er nie in seinem Leben gestohlen !
Welch ein Gefühl der Befreiung für den Angeklagten! Er ist begnadigt. Er darf wieder frei atmen. Er erfährt den tiefen Frieden, von dem wir am Anfang sprachen.
Welch eine Liebe seitens des Richters ! Er, der Un-schuldige, zahlt. In früheren Zeiten hätte er sich die eigene rechte Hand selbst abgeschnitten!
* * *
Zugegeben, eine solche Begebenheit kommt in der Realität äußerst selten vor. Aber sie illustriert genau das, was die Heiligen Bücher "Erlösung" nennen:
- Allah ist zu vollkommen, zu gerecht, um die Folge unserer Fehler, unserer negativen Gefühle zu Ihm, zu ignorieren.
- Andererseits liebt Er uns. Er hat uns aus dem Staub der Erde geschaffen. Wie ein guter Vater hat Er Barmherzigkeit mit uns und möchte uns helfen, uns befreien, uns erlösen.
Allah möchte sich mit Dir versöhnen. Er möchte Dir Frieden schenken - und auch die nötige Kraft, damit Du Ihn liebst und achtest.
Die einzige Möglichkeit, die Allah in den heiligen Büchern offenbart, ist diese:
- Allah hat das Wertvollste, was Er besaß, an Deiner Stelle geopfert.
- Wie bei dem Sohn von Ibrahim schenkt Dir Allah Seinen Widder, das, was Ihm am wertvollsten ist: Er zahlt selbst den Preis für Deine Schuld, damit Du am Leben bleibst und in Frieden mit Allah lebst !
* * *
Ibrahim nahm das Opfer an und wurde damit zum "Vater der echten Moslems." Wie Du Dich entscheidest, ist Dir überlassen. Aber eins ist sicher: Vor Allah, dem Richter der Welt, muss jeder sterben, es sei denn, dass er das Angebot Allahs annimmt: die Begnadigung durch Ihn !
* * *
Der erhabene Koran offenbart uns den Retter, der selber sein Leben gab, um Dich und mich zu erlösen. In dem Moment, in dem wir bekennen, dass wir ohne ihn verloren sind, und ihn bitten, für uns vor Allah einzutreten, sind wir in den Augen Allahs unschuldig - als hätten wir niemals gesündigt. Tiefer Friede erfüllt uns.
Ist das nicht eine gute Nachricht? Lohnt es sich nicht, einen Augenblick über die Frage nachzudenken: Wer ist dieser Retter
- Der einzige, der ohne Sünde ist, wird im erhabenen Koran offenbart: "ein Reiner, ein Heiliger, ein Sündloser (Arabisch: Zakiy)" 19(Maryam):19.
- Sein Name heißt übersetzt "Retter": Isa.
An drei Stellen spricht der erhabene Koran von dem Tod Isas: 3 (Al-`Imran):55; 5 (Al-Ma'ida):117 und 19 (Marjam):33.
* * *
Aber viele Moslems denken: "Es ist unmöglich, dass Isa gestorben ist".
Und sie haben recht: Eigentlich ist es undenkbar, dass ein sündloser Mensch anstelle eines schuldigen stirbt. So etwas darf eigentlich nicht sein ![14]
Aber gerade dies ist ein Zeichen der Barmherzigkeit Allahs zu uns Menschen:
Römer 5,7-8
"Kaum jemand stirbt wegen einer guten Person. Für einen guten Zweck wagt vielleicht jemand sein Leben. Aber Allah liebt uns so sehr, dass der Messias für uns starb, als wir noch nicht dem Willen Allahs ergeben waren."
Es gibt keine größere Liebe als die Liebe Allahs zu uns. Kein Mensch wird sie je völlig verstehen können. Aber sie ist die einzige Lösung für unsere Angst vor Allah.
Lieber Leser, Allah lädt Dich ein dieses Angebot zu prüfen.
Der erhabene Koran spricht darüber. Es ist das zentrale Thema des Injil (Evangelium):
Wenn Du zu Allah mit dem Gefühl Deiner Verlorenheit kommst, wenn Du aber "Ja" zu diesem göttlichen Angebot sagst, dann wirst Du erfahren, was echter Friede bedeutet.
Du wirst sicher sein, dass Allah Dir alles vergeben hat, dass Er Dir eine ganz neue Chance gibt, und dass Du so wertvoll in Seinen Augen bist, dass Er für Deine Rettung das Höchste geopfert hat: Sein Lamm Isa Mesih.
Wenn Du Fragen hast, bitte schreibe uns. Wir antworten Dir gerne.
Allah segne Dich in Deiner Suche nach wahrem Frieden !
Hat Allah einen Sohn ?
Zu Recht sagt der erhabene Koran, dass Isa Ibn Marjam (Jesus der Sohn Marias) nicht der leibliche Sohn Allahs ist. Wir kennen sicherlich alle den folgenden Text:
5 (Al-Ma'ida):72
"Die, die sagen: `Allah ist nur der Christus (Al-Massi'), der Sohn Marjams', sind Abtrünnige. Denn Christus hat gesagt: `O Kinder Israels, betet Allah an, meinen Herrn und euren Herrn'."
Aber viele Christen, die zur Zeit Muhammads lebten, hatten die Wahrheit über Isa Ibn Marjam mit heidnischen Gedanken vermischt:
Allah der Allmächtige habe eine Frau zu sich genommen. Diese Frau wurde zu einem Teil der Gottheit. Und aus dieser "göttlichen Ehe" soll Isa als der leibliche Sohn Allahs geboren sein.
Dieser Gedanke kam zum Teil aus der Welt der griechischen Götter, und vermischte sich mit der Religion von Mousa (Mose) und Isa, obwohl sie beide als Gesandte Allahs gelehrt hatten:
5.Mose 6,4
"Höre, Israel, der Herr ist unser Gott, der Herr allein."
Matthäus 4,10
"Du sollst Allah, deinen Herrn, anbeten, und ihm allein dienen."
Allerdings: nicht alle Christen zur Zeit Muhammads haben Marjam für die dritte Person einer "Dreieinigkeit" gehalten. Der erhabene Koran spricht zwar gegen diese Gruppe von Christen. Aber wir sollten vorsichtig sein: heute glaubt kein Christ an so etwas!
Die Bibel (Taurat, Zabur und Injil) sagt eindeutig, dass es nur einen Gott gibt. Darum sagt der erhabene Koran:
29 (Al-'Ankabut):46
"Unterhaltet euch nur auf die freundlichste Art und Weise mit den Leuten des Buches - mit Ausnahme derer, die den Text verdrehen. Und sagt: 'Wir glauben an das, was Allah uns und euch gesandt hat; unser Gott und euer Gott ist Derselbe, und ihm ergeben wir uns'."
* * *
Es stimmt, dass die Bibel Isa "Sohn" nennt. Aber das bedeutet nicht, dass Isa geschaffen wurde. Denn Du und ich, wir wurden von Allah geschaffen. Und trotzdem sind wir keine Söhne Allahs. Warum nicht?
* * *
Im Orient wurde das Wort "Sohn" sehr oft als Bild gebraucht:
Im Volksmund, sowohl in Arabien als auch in der Türkei, sagt eine Mutter zu ihrem unartigen Kind: "Ibn Schaetan" (Sohn Satans). Heißt es, dass ihr Sohn der leibliche Sohn Satans ist? Natürlich nicht, sondern, dass das Kind sich wie Satan benimmt!
Im erhabenen Koran werden die Ägypter "Söhne des Nils" genannt. Heißt das, dass der Nilfluss sie geschaffen hat ? Nein, es ist nur ein Bild!
Genauso bei dem Ausdruck: "Ibn-Alsabil" (Sohn der Straße) in der 2. Sure (Al-Baqara):177.
* * *
Isa ist in Palästina geboren und aufgewachsen. Auch dort wurde der Ausdruck "Sohn" als Bild gebraucht. Deshalb finden wir in der Bibel den gleichen Gebrauch des Wortes "Sohn". Folgende Texte bestätigen das:
- In Hosea 11,1 sagt Allah zum Volk Israel: "mein Sohn",
- In 2. Samuel 7,14 nennt Allah den Propheten Davud: "mein Sohn",
- In der Apostelgeschichte (13,10) sagt Paulus zu einem Zauberer: "Du Sohn des Teufels",
- Isa sprach zu den Juden (Johannes 8,44): "Ihr habt den Teufel zum Vater", und: "Der Teufel ist der Vater der Lüge".
- Im gleichen Abschnitt sagte er (Vers 39-42):
"Ihr sagt, dass Ibrahim (Abraham) euer Vater ist. Aber wenn ihr die Kinder von Ibrahim wäret, dann würdet ihr so handeln wie Ibrahim". Die Juden antworteten: "Wir haben einen Vater: Allah". Isa merkte, dass sie dieses Bild nicht verstanden hatten. Deshalb fügte er hinzu: "Wenn Allah euer Vater wäre, würdet Ihr mich lieben".
Wenn die Heiligen Bücher das Wort "Sohn" als Bild verstehen, dann muss der Ausdruck "Isa Ibn Allah" auch ein Bild sein!
Bedeutet das, dass Isa nicht der buchstäbliche Sohn Allahs ist? Ja, genauso ist es.
Dazu einige Texte aus dem Injil (Evangelium):
Lukas 1,32
Der Engel sagte zu Marjam: "Dein Sohn soll Isa heißen. Er wird aber `Sohn des Höchsten' genannt." Und dann (Vers 35): "Er wird Sohn Allahs genannt werden."
Offenbarung 21,7
"Wer im Glauben siegt, der wird in das Paradies Allahs kommen. Ich werde sein Gott sein, und er wird mein Sohn sein" (das heißt: er wird eine besondere Stellung und Verantwortung haben).
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Warum wird Isa immer wieder Sohn Allahs genannt?
Im Orient wird das Wort "Sohn" als Bild benutzt, um hauptsächlich zwei Eigenschaften auszudrücken:
- Sohn ist der, der ähnlich ist oder sich ähnlich verhält ("Sohn Satans" usw.),
- Sohn ist der, der jemanden vertritt - wie ein Botschafter, der eine Vollmacht bekommt, um etwas im Namen seines Landes auszuführen.
Weil der erhabene Koran Isa als den Bevollmächtigten Allahs vorstellt, der aber zugleich göttliche Eigenschaften besitzt, sind wir berechtigt, ihn bildlich "Sohn Allahs" zu nennen:
* * *
1. Seine Geburt
Seine Geburt wird sowohl im Koran als auch im Injil ausführlich berichtet. Der erhabene Koran berichtet von keiner anderen Geburtsgeschichte. Und gerade die Geburt von Isa wird als ein Wunder Allahs dargestellt:
3 (Al-`Imran):45
"Die Engel sagten: O Maria, Allah kündigt dir ein `Wort' an, welches aus ihm kommt! Sein Name wird `der Messias' sein, `Isa Ibn Marjam'. Er wird herrlich in dieser Welt sein wie auch im Himmel, einer derer, die Zugang zu der Nähe Allahs haben."
19 (Marjam):19-21
Der Engel sagte zu Marjam: "Ich bin nur der Gesandte deines Herrn. Ich bin gekommen, um dir einen Sohn ohne Fehler zu geben".
Maria antwortete: "Wie könnte ich gebären, obwohl kein Mann mich berührt hat und ich keine Prostituierte bin?"
Der Engel antwortete: "So wird es sein. Denn dein Herr sagt: Dies ist für mich keine schwere Sache. Aus ihm werden wir ein `Zeichen' für die Menschen machen, eine `Gnade' von uns. Dies ist gewiss !"
21 (Al-'Anbia'):91
"Wir haben von unserem Geist in sie (Marjam) hineingeblasen und haben aus ihr und ihrem Sohn ein `Zeichen' für das Universum gemacht."
* * *
Diese Texte aus der Geschichte der Geburt von Isa sind bemerkenswert. Der Koran sagt eindeutig, dass die Geburt von Isa übernatürlich war, denn Allah, der Allmächtige, blies Seinen Geist in eine Jungfrau (Marjam) hinein.
Im folgendem Text wirft sogar der Koran den Juden vor, dass sie die Macht Allahs leugnen, weil sie nicht glauben, dass Allah ein Kind ohne irdischen Vater schaffen kann:
4 (Al-Nissa'):155
"Allah verfluchte die Juden wegen ihres Unglaubens und ihrer lästerlichen Worte gegen Maria."
Heute noch leugnen die Juden, dass Isa von Allah gesandt wurde, dass er durch ein Wunder in die Welt kam.
* * *
Der Vater von Musa (Mose) hieß: Amram, der Vater von Davud (David) hieß: Jesse, der Vater von Muhammad hieß: Abdullah.
Aber: wie hieß der Vater von Isa ??
Jeder Moslem kennt die Antwort: Isa hatte keinen Vater. Er ist durch ein Wunder geboren!
2. Seine Namen
Im Orient hat der Name immer eine besondere Bedeutung.
Jeder von uns hat von den 99 Namen Allahs gehört. Viele von uns kennen sie sogar auswendig.
Auch Isa besitzt mehrere Namen. Es lohnt sich, über sie nachzudenken:
a) Isa
Isa (Deutsch: "Jesus") finden wir 25 mal im erhabenen Koran. Dieser Name kommt von der hebräischen Sprache und bedeutet: der Retter.
25 Mal wird also im erhabenen Koran von einem "Retter" gesprochen. Was das genau bedeutet, haben wir im vorigen Kapitel erklärt.
b) Der Sohn von Marjam
An vielen Stellen (23) wird Isa "Sohn von Marjam" genannt, obwohl ein Araber immer sagt: "Sohn von Ali", "Sohn von "Muhammad", "Sohn von Mustafa", aber niemals Sohn von einer Frau (genau wie wir alle den Nachnamen unseres Vaters übernehmen und nicht den Familiennamen unserer Mutter!).
Aber jeder Moslem weiß: Isa hat keinen "irdischen" Vater.
Und deshalb wird er so oft "Sohn von Marjam" genannt.
c) Al-Massi' (16 mal)
Das Wort "Messias" kommt vom arabischen Verb: "Massa'a", was "salben" bedeutet. In der griechischen Sprache heißt Messias: "Christos". Daher der Name: "Jesus Christus".
Früher wurden die Könige nicht gekrönt, sondern mit Öl gesalbt. "Gesalbt" bedeutet also: "auserwählt als der Höchste". Isa ist der Erwählte Allahs!
d) Der Gesandte (10 mal)
Hier steht das Wort "Rassoul". "Rassoul" ist der, der von Allah gesandt ist, ein Botschafter.
Der erhabene Koran spricht von vielen Gesandten. Jetzt wäre die Frage: Gibt es einen oder mehrere Gesandte, die höher sind als die anderen? Wenn ja, dann welche?
In der 2. Sure (Al-Baqara):252 lesen wir folgendes:
"Unter den Propheten (Rassul) wurden einige bevorzugt. Mit einigen sprach Allah selbst. Isa, dem Sohn von Marjam, gaben wir Wunderkraft vom Heiligen Geist."
Dieser Text nennt nur einen Rassul beim Namen: Isa. Heißt das, dass Isa der höchste Rassul ist?
Ja! Denn es wird gesagt: "Isa wurde durch den Geist Allahs stark gemacht". Er ist der einzige im gesamten Koran, der durch den Geist Allahs stark gemacht wurde.
e) andere Namen
- Das Wort Allahs (3 mal: 3:45; 4:171; 19:34),
- Der Sklave Allahs (3 mal),
- Das Zeichen Allahs, Al-Ayathollah (3 mal)
- Der Zeuge (2 mal),
- Der Geist Allahs: 4:171, Isa kam nicht nur durch den heiligen Geist Allahs in die Welt (3:91; 2:87; 5:110), sondern er wird selbst "Geist Allahs" genannt !!
- Der überall Gesegnete: 19:31
- Eine Barmherzigkeit von Allah: 19:21,
- Der Gute: 3:46,
- Einer, der in der Nähe Allahs steht: 3:45,
- Ein Erhabener: 3:45,
- Ein Sündloser: 19:19. Isa ist ohne Sünde!
* * *
3. Seine Taten
Isa ist fähig, Essen vom Himmel herabkommen zu lassen: 5 (Al-Ma'i-da): 113-117. Durch ein Wunder verschafft er Nahrung denen, die hungrig sind.
Aus einem Stück Ton kann er Leben schaffen, er kann den Blinden das Augenlicht wiedergeben, er heilt die Aussätzigen und weckt die Toten auf: 3 (Al-`Imran):50; 5 (Al-Ma'ida):111.
* * *
Ja, der erhabene Koran sagt die Wahrheit: Allah hat keinen leiblichen Sohn außer seinen Geschöpfen (allen Menschen), die seine Kinder sind.
Wir sind Kinder Allahs, weil Allah uns geschaffen hat. Aber die heiligen Bücher nennen Isa "Sohn Allahs" gerade deswegen, weil er nicht von Allah gezeugt wurde !!
Isa ist nicht der leibliche Sohn Allahs, sondern der Gesandte (Rassul) Allahs, derjenige, der höher ist als alle Menschen.
Er besitzt Eigenschaften, die nur Allah hat:
- geboren durch den Eingriff des Geistes Allahs, ohne Vater,
- wird "Wort Allahs", "Auserwählter Allahs" ("Messia"), "Zeichen Allahs", "Geist Allahs" genannt,
- er ist rein, gut, barmherzig, gerecht,
- er kann Speisen schaffen, Leben geben, gesundmachen.
- ja, er ist wirklich derjenige, der sich wie Allah verhält, der uns Allah nahe bringt.
Wir laden Dich ein, lieber Leser, den Koran ernsthaft zu studieren, die Texte nachzulesen, die wir hier angeführt haben.
Wir sind sicher: aus Angst davor, Isa zu hoch zu stellen, haben wir aus ihm einen einfachen Propheten gemacht.
Aber der erhabene Koran verbietet uns, das zu tun. Er sagt, dass Isa uns durch sein leben Allah offenbart.
Und dann ermutigt uns der erhabene Koran, uns an die zu wenden, die das "Buch" vor uns gelesen haben: die Christen zu fragen, die Taurat und Injil wirklich kennen und ehren:
10 (Yunus):94
"Und wenn du im Zweifel bist über das, was wir dir offenbart haben, dann frage die, die das Buch schon vor dir gelesen haben. Sei nicht von denen, welche die Zeichen Allahs als Lügenbezeichnen."
In welchem Buch steht die ausführliche Geschichte von Isa Ibn Marjam dem "Zeichen Allahs"? Wohl im Injil!
Darum laden wir Dich ein, lieber Leser, auch im Injil ernsthaft zu studieren. Da wirst Du die Geschichte von Isa ausführlich nachlesen können.
Bitte schreibe uns. Wir antworten Dir gerne. Allah segne Dich !
[1] Zeitschrift "Orient", 1958, Nr.26, S.151
[2] F. Berthier, L'idéologie des Frères Musulmans, Orient, Nr.8, S.53
[3] Siehe Kapitel 2 "Was wurde im Injil verfälscht?"
[4] The Spirit of Islam, London, 1980, S.179
[5] Fahr Al-Din Al-Razi, Mafatih al-Gayb aw al-Tafsir al-Kabir, Teheran, Bd.10, S.118.
[6] Fahr Al-Din Al-Razi, Bd.10, S.135.
[7] Muhammad 'Abduh, Tafsir al-Manar, Kairo, Bd.2, S.77.
[8] Abu Bakr Muhammad Ibn Al-Tayyib Al-Baqillani, Kitab al-Tamhid, Beiruth, 1957, S.101.
[9] Abu Hamid Al-Gazali, Al-Radd al-Gamil, Paris, 1939, S.7,8,25.
[10]Al-Tabari, Al-Tafsir, Kairo, 1388/1968, Bd.6, S.310, und: Al-Darimi, Al-Sunan, Medina, 1386/ 1966, Muqqadima 56, S.129.
[11] In der Taurat muste der Israelit, der gesündigt hatte, ein reines Tier opfern. Damit wurde seine Sünde vergeben. Auch beim Korbanfest hat der Gläubige die Wahl zwischen verschiedenen, reinen Tieren.
Allerdings wird an keiner Stelle der Taurat das Lamm genannt. Auch nicht im Koran. Aber im Injil wird das Opfertier, das von Allah geschenkt wird, immer "Lamm" genannt. Vielleicht will uns Allah damit zeigen, dass Sein Opfer noch besser (noch unschuldiger) ist als alle Tiere, die wir opfern dürfen!
[13] Selbst Muhammad empfing die göttliche Aufforderung: "So sei geduldig. Das Versprechen Allahs ist wahr. Und bitte um Vergebung für deine Sünde. Und sing das Lob deines Herrn am Abend und am frühen Morgen." 40 (Ghafir):55.
[14]Daher die verschiedenen Erklärungen zum Text: 4(Al-Nisa')157: "Sie (die Juden) sagten: `Wir haben Isa Ibn Maryam, den Gesandten Allahs, ein für alle Mal, endgültig (Arabisch: 'Inna) getötet.' Aber sie haben ihn nicht getötet, und sie haben ihn nicht gekreuzigt, sondern etwas Ähnliches geschah."
Es gibt mehrere Möglichkeiten, diesen Text zu verstehen: Dass ein anderer an Isas Stelle starb, läßt sich aber vom arabischen Text her nicht ableiten, und würde den drei koranischen Aussagen über den tatsächlichen Tod Isas widersprechen !
Die Antwort steht eigentlich im nächsten Vers: "Sondern Allah hat ihn zu sich emporgehoben (arabisch: rafa=a) Das Wort rafa=a wird in 3 (Al-`Imran):55 auf die Erhöhung Isas nach seinem Tode bezogen. In 19 (Marjam):33 wird diese Erhöhung eindeutig als Auferstehung Isas nach seinem Tode erklärt.
Mit anderen Worten: Die Juden haben behauptet, Isa sei endgültig tot. Aber der erhabene Koran antwortet ihnen: "Nein, er starb zwar, aber er ist auferstanden, er ist jetzt lebendig, er ist im Himmel."